Montag, 19. Dezember 2011

DIe Hahnenfußens

Nach der barbarischen Schlachtplatte stand mir der Sinn nach etwas putzigem;)


In dem Zusammenhang wäre doch mal eine Halblingkavallerie auf Reithühnern eine coole Idee. Der Anführer würde dann auf einem imposanten Kampfhahn reiten...

Mittwoch, 14. Dezember 2011



 
So! Hier nun mein erstes Diorama, inspiriert durch das „Happy Painting“ während Roman Lappats Malkurs im Dragonlordgames in Dillingen. Es war das erste mal, dass ich nach einem eher eremitenähnlichen und sporadischen Maldasein Minis von anderen Malern live bewundern konnte. Allein zu sehen, was überhaupt möglich ist, bringt schon einen enormen Motivationsschub mit sich. (Na ja, die Erkenntnis, dass man nicht der einzige Bekloppte ist, der noch in fortgeschrittenem Alter kleine Männchen bemalt, war auch ganz angenehm;) )
Begabten Malern wie Roman Lappat, Raffaele Picca, Christian Reckerth, Georg Damm und vielen anderen, ist es zu verdanken, dass die Figurenmalerei in den letzten Jahren so enorm an Qualität gewonnen hat. Es geht nicht mehr bloß darum, ein Figürchen für den Spieltisch schön bunt zu machen. Die Minis haben Charakter, sie erzählen Geschichten, sie zeugen von ausgesprochener Handwerkskunst und künstlerischem Gespür.
Davon, dass diese Maler ihr Können nicht zu einer Geheimwissenschaft machen und ihre Erfahrungen mit uns teilen, profitieren wir Gelegenheitspinsler ungemein. An dieser Stelle ein besonderer Dank an Roman und seine Freunde bei Massivevoodoo, der mit seiner Internetpräsenz und seinen Kursen wahre Pionier- und Missionsarbeit leistet.






Es begab sich einst in den roten Gruften des Drachenlords in den Landen der Saar. Zwielichtige Gestalten kauerten tiefgebeugt über den dichtgestaffelten Tischen. Ihre linken Daumen bis zur Unkenntlichkeit mit Farbe entstellt, mühten sie sich dabei ab, ihrem Meister nachzueifern. Großmeister Kongs wohlwollender Blick wachte über die Fortschritte seiner Schüler und weise Griff er ein, wenn die Verzweiflung sie zu übermannen drohte.
Nun sollte es geschehen, dass am Ende der Unterweisung aus den Reihen der Schüler einer ein Kleinod aus den Schmieden der Roten Kiste erhalten solle. Doch wer solle es sein, da sich doch alle als gleichermaßen würdig erwiesen hatten? So sollte es der Schicksalsgöttin anheimfallen eine Wahl zu treffen. Würfel um Würfel fielen und so neigte sich der siebte Tag seinem Ende zu. Keiner wagte mehr daran zu glauben, dass die Figur, die einem angreifenden Barbaren nachempfunden war, einen neuen Besitzer finden würde, als plötzlich ein Name durch die Gänge erschallte: Chris aus den schwarzen Wäldern, der die Hoffnung noch nicht fallen gelassen und mit wenigen anderen die beschwerliche Heimreise noch aufgeschoben hatte.
Ehrfürchtig drehte er die Figur in seinen geschundenen Händen und ersann erste Ideen, der Figur Leben einzuhauchen und das gelernte umzusetzen...



So...Ähem...Räusper... Sorry, geht schon wieder.
Ich wollte also die fantastisch modellierte Figur von Red Box Games auf jeden Fall in einem kleinen Szenario unterbringen. Unbedingt sollte die Szene auch in einer Schneelandschaft spielen um so die von Roman gelernten Schnee- und Eiszapfentricks anzuwenden. Auch das Anmischen von „Tamiyaclearreduhublutglibber“ wollte ich unbedingt einmal ausprobieren. Das waren die Rahmenbedingungen.
Also frisch ans Werk:
Als Basis wählte ich einen kleinen Holzbilderrahmen aus einem Aldiset. Darauf klebte ich zurechtgeschnittenes Styrodur. Vorgegeben durch die Haltung der Mini (kurz vor dem Angriff, zu allem entschlossen) sollte es ein Duell werden. Zwei Figuren einfach gegeneinander antreten zu lassen, fand ich jedoch hier zu langweilig. Das Diorama sollte eine kleine Geschichte erzählen. Vielleicht wie folgt (oh mein Gott, geht das wieder los):



Hoch im Norden, in den eisigen Wüsten Norscas, lehnte sich Arol gegen den schneidenden Wind. Seit Tagen war der Nordmann nun schon unterwegs als ihn ein dichtes Schneetreiben überraschte, das seine weitere Suche fast unmöglich machte. Dennoch bahnte er sich unaufhaltsam seinen Weg durch den Schnee und versuchte angestrengt etwas durch den dichten Schleier zu erspähen. Langsam kamen ihm Zweifel ob es sich bei den Geschichten um den unbesiegbaren Kopfjäger Gorttrak nicht doch um bloße Wirtshausprahlereien handelte. Ein Wesen halb Mensch halb Stier, dessen unbändige Kraft genauso todbringend wie seine Verschlagenheit sein solle. Gewiss hatte Arol bereits viele Tiermenschen dieser Art zur Strecke gebracht, doch vermochte er in ihnen nur die reine Lust an Gewalt und Zerstörung als Antrieb ihres Handelns zu sehen. Verschlagenheit? Planvolles Handeln? Welches halbwegs intelligente Wesen würde sich auf ein Tänzchen mit Arols schwerer Doppelaxt einlassen. Diese mächtige Waffe, die Arol schwang wie eine leichte Weidenrute, vermochte ein normaler Mann kaum anzuheben und mit erbarmungslosen Hieben pflegte Arol seine Gegner zu fällen.
Geräusche.
Angestrengt lauschte Arol in die weiße Leere. Und wieder hörte er es. Ein breites Grinsen wuchs in seinem Gesicht. Er kannte diesen Klang nur zu gut. Es war die Musik des Kampfes, das ruhmverheißende Schmettern schwerer Waffen und die Schreie entschlossener Krieger, eine Musik, in die einzustimmen er und seine Axt nur zu begierig waren.
Arol stürmte die Anhöhe hinauf um sich einen Überblick zu verschaffen. Die Wirtshausgeschichten waren nicht übertrieben, das musste sich Arol nun eingestehen, als er Gorttrak bei seiner Blutarbeit beobachtete. Bei allem was ihm heilig war, aber bei diesem Gegner würde er all seine Kraft und sein Können in die Waagschale werfen müssen, darüber hinaus würde es sicher nicht schaden die Gunst eines Überraschungsangriffs zu nutzen.



Was Gorttrak am meisten liebte waren die überraschten Gesichter seiner Kopfsammlung, die seine mannshohe Axt mit unerbittlicher Regelmäßigkeit bei den Kriegern erntete, die einen Überraschungsangriff versuchten...






So, jetzt aber Schluss damit, zurück zur Sache!
Gorttrak“ ist ein uralter Grenadier-Minotaurus aus meinem Fundus. Ist zwar nicht sonderlich fein modelliert, was ihm aber ziemlich egal sein dürfte. Mir letztendlich auch, da so auch irgendwie das martialische, urwüchsige ausgedrückt wird. Gorttreks Opfer zimmerte ich aus GW Plastikbarbaren zusammen. Die meisten Köpfe seiner Sammlung versteckt Gorttrek unter einem Felsvorsprung um seine Gegner nicht vorzeitig zu vergraulen (das erspart ihm viel Rennerei).
Den meisten seiner Gegner wird die Alarmvorrichtung zum Verhängnis, die Gorttrek über den Felsen gespannt hat. Nochmal Vielen Dank an Dragonlordgames für die Spende des Glöckchens, das unscheinbar im Baum baumelt.
Die Redbox Mini ist einfach genial modelliert und wird auch sicher nicht meine letzte sein.
Jetzt aber genug gefaselt.



Würd mich über Kommentare freuen



Bis dann



Chris